Krankentagegeld

Montag, 22. Juli 2019 um 15:44 Uhr

– Kennen Sie Ihre Lücke? –

Deutschland hat zweifellos eines der besten Gesundheitssysteme weltweit. Doch wie sieht es aus, wenn Sie länger krank sind? Kennen Sie Ihre Situation?

Grundsätzlich erhält ein Arbeitnehmer in den ersten 6 Wochen seiner Erkrankung eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Danach ist die Krankenkasse dafür zuständig.

Wie sieht es in der gesetzlichen Krankenversicherung aus?

Am besten sieht man die Situation an einem Beispiel:

- Herr Müller ist 35 Jahre alt und verdient ein Brutto-Gehalt von 4.537 € pro Monat. Nach Steuer und Sozialabgaben bleiben Herrn Müller rund 3.000 € übrig. Sollte er einmal länger als 6 Wochen krank sein und Krankentagegeld bekommen, so erhält er rund 2.400 € pro Monat (80% des letzten Netto-Einkommens). Hier haben wir also eine Lücke von monatlich 600 €.

Jeder Euro, den Herr Müller über der Beitragsbemessungsgrenze von brutto 4.537€ verdient, wird in der Berechnung des Krankengeldes nicht mehr berücksichtigt. Folglich wird seine Lücke immer größer. Auch hier hilft ein Beispiel:

- Herr Müller ist innerhalb der Firma zum Teamleiter aufgestiegen und verdient nun 7.000 € brutto im Monat. Dies entspricht einem Nettoverdienst von rund 4.500 €. Da er nun schon länger als 6 Wochen krank ist, bekommt er Krankengeld von seiner gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von ebenfalls nur 2.400 €. Seine Lücke beträgt nun monatlich 2.100 €.

Ein so gravierender finanzieller Einschnitt kann sehr schnell existenzbedrohend werden.

Wie sieht es in der privaten Krankenversicherung aus?

Für Versicherte in der privaten Krankenversicherung sollte die Krankentagegeld-Versicherung immer mit dabei sein. Doch auch hier gilt, die Absicherung immer an die aktuelle Situation anzupassen.

Beispiel:

- Herr Müller ist seit 2010 privat krankenversichert und hat damals sein aktuelles Netto-Einkommen abgesichert. Dies betrug 3.500 € pro Monat. Seitdem hat er Gehaltserhöhungen und mehrere Karrierestufen durchlaufen und verdient aktuell 6.000 € netto pro Monat. Da er es verpasst hat, sein Krankentagegeld anzupassen und nun seit längerem krank ist, hat er eine monatliche Lücke von 2.500 €.

Solche finanzielle Lücken, sind für viele über einen längeren Zeitraum nicht zu stemmen. Dabei ist die Anpassung des Krankentagegeldes bei einer Gehaltserhöhung o. ä. sogar sehr einfach und ohne erneute Gesundheitsfragen umzusetzen.

 

Also Hand aufs Herz:

Kennen Sie Ihre aktuelle Absicherung?

Wann haben Sie Ihre Situation das letzte Mal gecheckt?

Wann war Ihre letzte Anpassung?